Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps) und Bandscheibenvorwölbung (Diskusprotrusion) sind häufige Erkrankungen und können sehr starke ziehende Schmerzen verursachen. Ich erkläre Ihnen hier die wichtigsten Grundlagen und warum die Akupunktmassage für die Schmerzbehandlung von mir bevorzugt eingesetzt wird.
Anatomie:
Die Bandscheiben (Discus intervertebralis) sind zwischen den einzelnen Wirbelkörpern liegende „Stoßdämpfer“: sie bestehen aus einer Faserknorpel-Hülle (Anulus fibrosus) und einem Gallertkern (Nucleus pulposus).
Ursachen:
Bei Fehlbelastung der Wirbelsäule (durch Fehlhaltung beim Heben, einseitige sitzende Tätigkeit, Fehlhaltung durch psychische Überlastung durch Stress etc.) wird der Druck auf die Bandscheiben so stark erhöht, dass diese sich zuerst vorwölben und später dann platzen: der Gallertkern tritt aus und kann eine Nervenwurzel reizen, was dann zu den Beschwerden führt. Begünstigt wird die Erkrankung durch eine ungenügend trainierte Rückenmuskulatur und deren Antagonisten.
Symptome:
Am häufigsten sind der Lendenwirbelbereich (L5-S1 und L4-L5) und die Halswirbelsäule betroffen.
Vielfach kommt es zu Ausstrahlungsschmerzen entlang der Spinalnervensegmente: so ist etwa der ins Bein führende Ischiasnerv oft betroffen und verursacht Schmerzen im Bein – was zu einer typischen Schonhaltung beim Patienten führt. Der Arzt diagnostiziert dies meist mittels bildgebendem Verfahren (MRT) und Lasegueschem Zeichen (beim liegenden Patienten wird ein Bein hochgehoben, dadurch kommt es durch den Zug am Ischiasnerv zu Schmerzen).
Ein häufiges Symptom beim Bandscheibenvorfall sind starke Verspannungen der Muskulatur – besonders an der Rückenmuskulatur, was die Schmerzen verstärkt.
Behandlung:
Wichtig ist eine genaue ärztliche Abklärung Ihrer Beschwerden und eine ärztliche Behandlung mit Zuweisung zu einem Therapeuten.
Neben einer medikamentösen Behandlung (NSAR, Muskelrelaxantien) und der Krankengymnastik kann die von mir bevorzugte Akupunktmassage die Schmerzen stark lindern und den Heilungserfolg beschleunigen. Im Gegensatz zur klassischen Massage, die beim akuten Prolaps kontraindiziert ist, kann die Akupunktmassage auch bei akuten Beschwerden angewandt werden.
Behandlungsablauf der Akupunktmassage (APM)
Zuerst wird mittels Ohrbefundung festgestellt, wo eine Blockade der Meridiane vorliegt. In den meisten Fällen liegt eine Energiefülle am Rücken (Blasenmeridian und Gouverneurgefäß) vor. Ziel der APM ist es, die Blockaden aufzulösen und so einen gleichmäßigen Energiefluß in den Meridianen wiederherzustellen. Eine Schlüsselrolle dabei haben die Meridianübergänge (besonders die Dammregion), welche daher besonders behandelt werden.
Die so durchgeführte APM führt sehr oft zu einem raschen Abklingen der Schmerzen und zu einer beschleunigten Abheilung der Verletzung. Die Behandlung ist bei korrekter Ausführung nebenwirkungsfrei und sollte anfangs 2-3mal wöchentlich durchgeführt werden.
So kann früher mit der Mobilisation und der Stärkung der Rückenmuskulatur durch Krankengymnastik begonnen werden, was die Gefahr von Rückfällen stark reduziert.